In keinem anderen Bereich gibt es so viele berufsbegleitende Studiengänge wie im Gesundheitswesen. Dies liegt vor allem in dem starken Wandel, dem die Branche seit mehreren Jahren unterworfen ist. Unternehmen und Institutionen der Gesundheitsbranche müssen sich stärker denn je nicht nur an Erfolgen und Qualität im Umgang mit Patienten bzw. Kunden messen lassen, sondern auch im betriebswirtschaftlichen Bereich. Für Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte wird eine straffe Organisation der Abläufe immer wichtiger, denn sie bekommen zum Beispiel durch die zahlreich entstehenden Medizinischen Versorgungszentren starke Konkurrenz.
Um sich für diese Herausforderungen zu wappnen, sind Unternehmen und Institutionen auf akademisch ausgebildete Führungskräfte angewiesen. Und hieraus resultiert auch das große Angebot an berufsbegleitenden Gesundheitsstudiengängen. Durch die zahlreichen Bachelor- und Masterstudiengänge im Bereich Gesundheitsökonomie, Pflegemanagement oder auch Public Health erhalten die Millionen Angestellten der Gesundheitsbranche, die „nur“ mit einer Ausbildung in das Berufsleben eingestiegen sind, eine optimale Möglichkeit, sich weiterzubilden und für neue Aufgabengebiete zu qualifizieren. Durch das Studium neben dem Beruf können sie ihren Lebensstandard halten, denn durch die weiterhin bestehende Vollzeitbeschäftigung ist der Eingang des Gehalts garantiert.
Natürlich ist ein berufsbegleitendes Studium, egal ob im Bereich Gesundheit oder anderswo, kein Spaziergang. Wenn man eine Familie hat, sollte man sein Vorhaben vor der Aufnahme unbedingt mit seinem Partner besprechen. Denn die kommenden Lehrveranstaltungen, sei es in der Hochschule (beim Abendstudium) oder am Schreibtisch (bei einem Fernstudium) werden einen großen Teil der Freizeit rauben. Von Bekannten, die ihr berufsbegleitendes Studium nach 7 Semestern erfolgreich abgeschlossen haben, habe ich gehört, dass sie erstmal gar nicht wussten, was sie mit der vielen neugewonnen bzw. wiedergewonnen Freizeit abends und am Wochenende machen sollten. Aber für alle hat sich die Anstrengung gelohnt: Manche wurden schon während des Studiums befördert, andere haben mit Abschluss des Studiums einen neuen Arbeitgeber gefunden, bei dem es dank der akademischen Qualifikation einige Schritte auf der Karriereleiter nach oben ging.
Fazit: Für Schulabgänger ist ein Vollzeitstudium empfehlenswert, weil sie noch keinen fixen Lebensstandard durch eine ausgeführte Berufstätigkeit haben. Für alle, die schon länger mit beiden Beinen fest im Gesundheitsberufsleben stehen, empfiehlt sich aber die Aufnahme eines berufsbegleitenden Studiums.