Ohne Internet kann man sich das Leben heute kaum noch vorstellen und man fragt sich, wie die Menschheit ohne World Wide Web jemals existieren konnte. In fast alle Lebensbereiche hält das Medium Einzug und gibt Rat in allen Lebenslagen. Sogar die Beichte kann man bereits online ablegen – ob das zur Absolution führt, lässt sich freilich nicht nachweisen. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Menschen die Wartezeit beim Arzt sparen möchten und sich im Web alles für die Selbstbehandlung besorgen.
Das Thema Gesundheit füttert inzwischen einen riesigen Onlinemarkt, in dem sich viele Scharlatane tummeln. Mit unnützen Nahrungsergänzungsmitteln, gefälschten Medikamenten und angeblichen Heilmethoden werden Milliardenumsätze gemacht. Dabei werden Schäden an der Gesundheit des Einzelnen skrupellos in Kauf genommen. Aber selbst kostenlose und oft sogar gut gemeinte Ratschläge bergen Gefahren. Auf den einschlägigen Portalen und in Ratgeber-Communitys kursieren jede Menge mehr oder weniger nützlicher Gesundheitstipps. Im besten Fall helfen diese einfach nicht, im schlimmsten Fall kommt es zu Todesfällen.
Seriöse Gesundheitsportale weisen darauf hin, dass die dort veröffentlichten Informationen auf keinen Fall den Arztbesuch ersetzen können und die Inhalte nicht der Eigendiagnose dienen dürfen. Diese Portale prüfen die Qualität und den Wahrheitsgehalt ihrer Artikel. Aber wie sieht es mit den zahllosen Blogs, privaten Websites und allen anderen Quellen im Web aus? Hier sollten Sie beim Surfen unbedingt eine gesunde Portion Skepsis an den Tag legen. Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass Sie sich als mündiger Patient über Ihre Krankheit umfassend informieren, zumal nur noch wenige Ärzte sich umfassend Zeit für Beratungsgespräche nehmen können. Nehmen Sie aber nicht jeden Tipp für bare Münze und fragen Sie im Zweifel lieber Ihren Arzt, ehe Sie sich womöglich schaden.
Es gibt durchaus auch gute Angebote. Chronisch Kranke finden auf den Websites von Vereinigungen und Stiftungen hilfreiche Tipps und oft geben in angegliederten Foren „echte“ Ärzte und Fachleute Antworten auf spezifische Fragen. Tipp: Werfen Sie einen Blick ins Impressum und googeln Sie den Betreiber der Website. So können Sie in Erfahrung bringen, ob dieser unangenehm aufgefallen ist.